Das Wichtigste in Kürze
Mithilfe eines Werkzeugs könnte der schöpferische Geist aktiv in unsere Welt eingreifen. Dazu müsste er geeignete Lebensformen dazu bringen, seinen Willen physisch umzusetzen. Der Mensch wäre unter allen irdischen Lebensformen das am besten geeignete Werkzeug, doch scheinbar ist der alles erfüllende Geist an ihm gescheitert. Evolutionäre Triebe sind stärker als geistige Botschaften, hinzu kommt, dass die Evolutionstheorie Gott ins Reich der Mythen verdrängt hat. Trotzdem ist noch nicht alle Hoffnung verloren.
Als Lösung ein Überwesen
Im vorangegangen Beitrag „Welche Ziele hat der Geist, der uns beseelt?“ haben wir sowohl eine geistig-seelische, als auch eine physische Weiterentwicklung der Welt hin zum Vollkommenen als mögliches Ziel des Geistes identifiziert. Ein wesentlicher Faktor der Vollkommenheit ist eine Welt, die frei von Leid und Elend, reich an Freude und Liebe und vor allen Dingen nicht langweilig ist. Der Mensch stellt hier als ein Wesen, das die Welt mit Leid und Elend im großen Stil überzieht, das größte Problem dar. Da er selbst durch biblische Plagen nicht zu bremsen ist, könnte der Geist ein Werkzeug auf Erden anstreben, mit dem er seine Ziele durchsetzen und auch dem menschlichen Treiben Einhalt gebieten kann.
Doch wie müsste ein solches Werkzeug, ein solches Überwesen aussehen, was müsste es alles können?
- Zunächst sollte es umfassende physische Fähigkeiten besitzen, um aktiv in den Lauf der Welt einzugreifen, denn es soll ja in der Lage sein, selbst Katastrophen zu verhindern.
- Dann sollte es eine Vorstellung von seinem Auftraggeber, also dem allumfassenden Geist, haben, denn es soll ja in dessen Auftrag und nicht für andere oder nach eigenem Gutdünken handeln.
- Es muss über eine hohe Intelligenz aber auch Mitgefühl verfügen, um möglichst eigenständig die Aufträge des Geistes zu erfüllen, denn der allumfassende Geist kann über seine geringen Einflussmöglichkeiten hin zur physischen Welt nicht jeden Handgriff dieses Überwesens direkt steuern.
- Dafür benötigt es eine konkrete Vorstellung von den Zielen des schöpferischen Geistes, damit es auch das Richtige in dessen Sinne tut.
- Es sollte aber auch in der Lage sein, direkte Aufträge aus dem Reich schöpferischen Geistes zu empfangen und zu verstehen, denn ganz ohne geistigen Rat wird selbst das intelligenteste Werkzeug auf Dauer in die Irre laufen.
- Auch muss es über die nötige Hartnäckigkeit verfügen, um diese Aufträge selbst unter ungünstigsten Bedingungen Realität werden zu lassen, denn die Evolution schaut nicht tatenlos zu, wenn ihr ins Handwerk gepfuscht wird.
- Dazu müsste dieses Überwesen auch schneller sein, als die Evolution, deren kalte, skrupellose Logik es immer wieder schaffen wird, aus den Bemühungen des schöpferischen Geistes hin zum Guten Nutzen zu ziehen und somit wieder alles zunichte zu machen.
- Hinzu kommt, dass es möglichst langlebig sein sollte, um auch große Projekte zu Ende führen zu können.
- Dann bedarf es vieler dieser Überwesen, da es noch so undendlich viel auf der Erde zu tun gibt, dass selbst ein Supermann oder ein Erzengel alleine zum Scheitern verurteilt wäre
- Diese vielen Wesen sollten auch untereinander abgestimmt und koordiniert handeln, damit ihre gemeinsame Kraft nicht wirkungslos verpufft.
Wunschzettel für ein Werkzeug des schöpferischen Geistes
Kurz gefasst benötigt der Geist ein Werkzeug mit folgenden Eigenschaften:
- Es kann aktiv eingreifen
- Es glaubt an diesen alles beseelenden Geist
- Es verfügt über hohe Intelligenz und Mitgefühl
- Es vertritt die Werte des absolut Guten
- Es versteht Botschaften aus der Welt des Geistes
- Es ist hartnäckig
- Es ist schneller als die Evolution
- Es ist langlebig
- Es gibt viele davon
- Sie alle handeln koordiniert
So, das wäre also der Wunschzettel, wie ein Werkzeug zum Erreichen der Ziele des schöpferischen Geistes aussehen müsste.
Kein Geschöpf vom Reißbrett
Doch ganz so einfach wird dieser Wunschzettel nicht Realität, denn unser Geist aus der Quantenwelt hat ja überhaupt keine Möglichkeiten, so ein Wesen vom Reißbrett weg zu erschaffen. Er kann nur indirekt über die Manipulation der Evolution durch Mutationen auf Quantenebene bestehende Lebensformen so verändern, dass sie diesem Überwesen nahekommen. Doch welche irdischen Kreaturen eignen sich überhaupt für seine Ziele?
Mögliche Werkzeuge aus dem Meer
Wale und Delphine verfügen über hohe Intelligenz, Bartenwale sind ohnehin bereits friedliche und soziale Wesen, die den Zielen von einer besseren Welt wohl am nächsten kommen. Doch obwohl Wale über gewaltige Kräfte verfügen, fehlen ihnen die Greifwerkzeuge, um aktiv in den Lauf der Dinge einzugreifen. Es ist auch schwer vorstellbar, wie diese Kolosse das Meer verlassen wollen, um der Menschheit an Land Paroli zu bieten. Und wie wir von evolutionären Prozessen wissen, braucht es Jahrmillionen um aus Flossen effiziente Greifwerkzeuge zu formen. Von daher müssen wir schweren Herzens diese friedlichen Riesen der Ozeane von der Kandidatenliste streichen. Ebenfalls sehr attraktive Kandidaten wären Oktopoden. Sie sind clever und mit ihren Greifarmen können sie sogar Schraubgläser öffnen. Doch ihre Lebenserwartung von zwei bis drei Jahren macht es unmöglich, sie mit großen, komplexen Aufgaben zu beauftragen. Noch während sie sich darauf vorbereiten sind sie schon wieder gestorben.
Mögliche Werkzeuge aus der Luft
Bei den Vögeln sieht es schon deutlich besser aus. Beispielsweise sind Papageien und Krähen hochintelligent und sie werden zum Teil über hundert Jahre alt. Zwar sind ihre Flügel zum Greifen ungeeignet, aber mit Schnabel und Krallen können sie Werkzeuge nutzen und sie tun das zum Teil sehr erfolgreich. Vögel, insbesondere Krähen gibt es in großer Zahl, darüber hinaus sind ihre Fähigkeiten zu fliegen eine hervorragende Möglichkeit, schnell an jeden Ort der Welt zu gelangen. Alfred Hitchcock hat in seinem Film „Die Vögel“ eindrucksvoll gezeigt, dass es durchaus denkbar wäre, dass Vögel dem menschlichen Treiben Einhalt gebieten. Und das alleine nur aufgrund ihrer Masse und ihrer Fähigkeit zu fliegen. In wie weit sie jedoch bereits einen höheren Geist glauben, in der Lage sind, seine Botschaften zu verstehen und diese auch umzusetzen, können wir nicht sagen. Langfristig wären sie jedoch hervorragende Kandidaten, um sie in Richtung eines Werkzeug des Geistes weiterzuentwickeln. Vielleicht sind ja die Berichte über geflügelte Engel nichts weiter als Sichtungen derartigerWerkzeuge aus dem Reich der Vögel? Aber Spaß beiseite, der Weg von heutigen Vögeln hin zu Überwesen, die die Schäden menschlichen Handelns korrigieren und Naturkatastrophen verhindern können, ist noch ein sehr, sehr weiter.
Mögliche Werkzeuge an Land
Bei den Landlebewesen haben wir gleich mehrere Kandidaten. Naheliegend sind natürlich die Primaten. Sie sind intelligent, schnell, langlebig, in Sippen gemeinschaftlich handelnd und mit ihren Greifhänden besitzen sie wunderbare Werkzeuge. Es wäre somit vor allem eine geistige Herausforderung, den wilden und aggressiven Menschenaffen den Glauben an einen Schöpfer zu vermitteln und sie für dessen Botschaften zu sensibilisieren. Doch ihre Zahl ist gering, sie stehen kurz vor dem Aussterben und der Mensch hat bereits alle Lebensnischen an Land besetzt. Jeder Versuch, aus dieser Richtung dem menschlichen Treiben Einhalt zu gebieten, würde im Keim erstickt werden. Erfolgversprechender erscheinen hingegen die Ratten. Ihre Zahl übersteigt die des Menschen um ein Vielfaches, sie sind zäh, intelligent, sozial und besitzen ähnlich feine Greifwerkzeuge wie Affen. Nur ihre kurze Lebenserwartung von eineinhalb bis drei Jahren stellt ein Problem dar. Dennoch ist es den Ratten indirekt mithilfe der Pest bereits mehrfach gelungen, die Population der Menschheit dramatisch zu reduzieren. Bei der großen Pandemie im vierzehnten Jahrhundert starb ein Drittel der europäischen Bevölkerung. In Florenz überlebte gar nur ein Fünftel der Einwohner. Doch um ehrlich zu sein, glaube ich nicht daran, dass Ratten geeignet sind, die Ziele des Geistes auf Erden durchzusetzen. Denn ähnlich wie der Mensch sorgen sie aufgrund ihrer eigenen Aggressivität und der Verbreitung von Krankheiten wohl eher zur Vermehrung von Leid und Elend.
Vielleicht ist gar der Mensch dieses Werkzeug?
Und dann wäre aber auch noch der Mensch selbst ein möglicher Kandidat. Doch wie kann es sein, dass das Wesen, das diesem Planeten am meisten Schaden zufügt, ein Werkzeug des schöpferischen Geistes sein soll? Andererseits treffen eigentlich alle Voraussetzungen für ein Werkzeug des Geistes hervorragend auf uns zu. Es sieht fast so aus, als hätte der schöpferische Geist versucht, uns in Richtung eines solchen Werkzeugs zu entwickeln. Parallel mit der Ausprägung von Sprache entstanden vor ca. 60.000 Jahren bei den Neandertalern erste Bestattungsriten. Bald schon folgten religiöse Verehrung von Gottheiten und die Entwicklung von Schrift und Kultur, die sich ganz zentral um das Phänomen Gott drehen. Dabei wurden nicht nur Tempel gebaut, sondern auch göttliche Botschaften in heiligen Schriften festgehalten. Propheten und weise Männer wie Jesus, Buddha oder Franz von Assisi lehrten Güte, Nächstenliebe und ein Leben in Einklang mit der Natur. Die immer noch wilde und kriegerische Menschheit entwickelte Mitgefühl auch für andere Geschöpfe, Liebe zur Natur und erkannte Frieden als höchstes Gut an. Und auch die Fähigkeit, die Kräfte der Natur zu bändigen, hat die Menschheit hervorragend gemeistert. Klimatisierte Gebäude trotzen extremsten Witterungen, Getreidespeicher helfen Hungersnöte zu vermeiden, Deiche und Staudämme verhindern Überschwemmungen, Feuerwehren und Katastrophenschutz gelingt es, Plagen aller Art zu verhindern oder zumindest deren Auswirkungen zu lindern. Eigentlich sah es lange Zeit so aus, als würde der Plan des schöpferischen Geistes, die Menschheit zu seinem Werkzeug auf Erden zu machen, glatt aufgehen.
Doch der Versuch scheiterte kläglich
Doch dann lief etwas ganz gewaltig schief. Auch wenn die Menschheit mit reichlich Verstand und sogar mit Mitgefühl gesegnet ist, den Willen des allumfassenden Geistes hat sie in den letzten Jahrtausenden mächtig missverstanden. Auch wenn die meisten Religionen sanfte Nächstenliebe predigen, versuchen wir gerade unsere religiösen Überzeugungen mit der Gewalt einer wilden Affenhorde und selbstmörderischem Fanatismus durchzusetzen. Und auch unsere Fähigkeiten, die Welt bewusst zu formen, setzen wir nur in den seltensten Fällen dafür ein, Leid und Elend zu bekämpfen. Wir holzen Wälder ab, versiegeln Böden, rotten zahllose Arten aus und nutzen jede unserer neuen technologischen Erfindungen, um noch wirksamere Foltergeräte, Waffen und Massenvernichtungsmittel zu schaffen.
Die Evolution schlägt zurück
Den größten Rückschlag hat dem schöpferischen Geist bei seinen Bemühungen, sich klammheimlich die Menschheit zum Werkzeug zu machen, die Evolution höchstpersönlich zugefügt, nämlich in Form der Darwinschen Evolutionslehre. Plötzlich waren die Schöpfungsgeschichten aller Religionen Makulatur. Gemeinsam mit Newtons neuer Lehre von Ursache und Wirkung gelang es, Gott und damit auch den schöpferischen Geist ins Reich der Märchen, Legenden und Mythen zu verbannen. Es begann das Zeitalter der Säkularisierung, des Sinnverlusts und der Pseudoreligionen von Kommunismus bis Turbokapitalismus. In Folge dessen haben wir im zwanzigsten Jahrhundert das blutigste und grausamste Zeitalter der Menschheitsgeschichte eingeläutet. Zwei Weltkriege, konsequente Umweltzerstörung durch die industrielle Revolution und der Bau von über 70.000 Atombomben brachten unseren Planeten an den Rand des Untergangs. Und auch heute ist die Situation kritisch. Die Staatengemeinschaft verhält sich wieder wie eine zerstrittene Affenhorde und egoistische Vetomächte blockieren jede Initiative, Krisenregionen dauerhaft zu befrieden.
Doch der schöpferische Geist gibt nicht auf
Müssen wir also davon ausgehen, dass der alles umfassende Geist mit seinen Bemühungen gescheitert ist, den Menschen zu einem Werkzeug gegen Leid und Elend zu machen? Ich denke nicht. Unsere Welt würde nicht existieren, wenn der schöpferische Geist so schnell aufgeben würde. Trotz zahlloser Versuche, die Existenz Gottes wissenschaftlich zu widerlegen, glauben heute immer noch 70 Prozent der Menschheit an die Idee eines wie auch immer gearteten Gottes. Der Drang, sich in den Dienst des göttlichen Willens zu stellen, ist weiterhin unbestreitbar. Wir erkennen das selbst heute noch am Bau zahlloser Tempel und Gotteshäuser, die seit jeher zu den gewaltigsten und aufwändigsten Bauwerken ihrer Zeit zählen. Bauten, wie die Pyramiden, oder die gotischen Kathedralen gehören lange noch nicht der Vergangenheit an. Eines der beeindruckendsten und wohl aktuellsten Beispiele ist die gewaltige Sagrada Familia in Barcelona, deren Fertigstellung trotz Wirtschaftskrise für 2026 geplant ist.
Noch gigantischer ist der Akshardham Tempel in Delhi, der in absoluter Rekordzeit von 2000 bis 2005 erbaut wurde und selbst das Taj Mahal in den Schatten stellt.
Und offensichtlich ist dieser unerschütterliche Gottglaube nicht unbegründet. Wie in diesem Blog mehrfach beschrieben, verhilft uns insbesondere die Quantenphysik zu einem neuen, mit der Wissenschaft vereinbaren Gottesbild (siehe die Beiträge „Wo ist der Übergang von Physik zu Metaphysik?“, „Kann das Universum einen Geist besitzen?“ und „Gibt es einen Gottesbeweis?“). Wir sind gerade dabei, Gott aus dem Reich der Sagen in die Realität zurückzuholen und langsam fangen wir an, diesen alles beseelenden Geist wirklich zu verstehen.
Unser hässliches Spiegelbild lässt uns Handeln
Und trotz der schrecklichen Nachrichten über Terror, Krieg, Flüchtlingskatastrophen und Umweltzerstörung aufgrund von Profit- und Machtgier gibt es auch Entwicklungen, die Hoffnung machen. Tiere werden immer mehr als fühlende Mitgeschöpfe wahrgenommen. Der Widerstand gegen Massentierhaltung, alle Formen von Tierquälerei und Umweltzerstörung steigt von Tag zu Tag. Die Vorschriften für nachhaltiges Wirtschaften werden weltweit immer schärfer. Dabei nimmt das Internet eine wichtige Rolle ein, indem es in Enthüllungsplattformen die Lügen von Politikern, Konzernen und Geheimdiensten genauso anprangert, wie grausame Menschenrechtsverletzungen in allen Diktaturen weltweit. Das hat einerseits zur Folge, dass wir die hässlichsten Seiten unserer Zivilisation in einer noch nie dagewesenen Form vor Augen gehalten bekommen, was den Glauben an die Menschheit massiv erschüttert. Andererseits ist es gerade dieser gnadenlose Spiegel, der uns da vorgehalten wird, der das Volk aufrüttelt und die Mächtigen zum Handeln zwingt. Von daher halte ich es auch für besonders wichtig, es nicht nur bei der persönlichen Betroffenheit zu belassen, sondern seine Stimme gegen all die Missstände zu erheben, für die wir uns als Menschheit schämen müssen. Dazu muss man im Zeitalter von sozialen Netzwerken und Online-Petitionsplattformen nicht mehr auf die Straße gehen oder sich in unsäglich langweiligen parteipolitischen Veranstaltungen engagieren. Teilen Sie in den sozialen Netzwerken Ihre Wut, Ihren Ärger und unterstützen Sie diejenigen, die etwas gegen diese Missstände tun. Erhöhen Sie den Druck auf die Mächtigen, indem Sie mithilfe von Online-Peitionen Ihre Stimme und die Stimmen Ihres Netzwerks gegen sie erheben. Auch wenn es oft nicht den Eindruck macht, letztendlich geht alle Macht vom Volk aus, und das sind Sie und Ihr Netzwerk.
Menschheitsträume sind nicht aufzuhalten
Wir Menschen dürfen aber auch eines nicht vergessen, wir sind nicht die Krone der Schöpfung, wir sind bestenfalls ein erster Schritt hin in diese Richtung. Das ist es auch, was uns so unglücklich macht. Ein Löwe ist nicht unglücklich darüber, dass er ein Raubtier ist. Er lebt seine Bestimmung. Wir aber sind gefangen zwischen unseren evolutionär gewachsenen Trieben und dem Auftrag des alles beseelenden Geistes, die Welt zum Guten zu verändern. Im Gegensatz zum Löwen hat uns dieser Geist nämlich eine Vision gegeben, den Traum vom Paradies auf Erden. Und bei allen Schwächen, die wir Menschen haben, besitzen wir eine Stärke, die uns von allen anderen Daseinsformen unterscheidet: wir ruhen nicht, solange es uns nicht gelungen ist, einen derartigen Menschheitstraum wahr werden zu lassen. Wer hätte vor lächerlichen zweihundert Jahren ernsthaft geglaubt, dass es der Menschheit gelingen würde, zu fliegen, auf den Mond zu reisen oder virtuelle Welten am heimischen Computer Realität werden zu lassen?
Nicht mehr als eine Petrischale
Und was ist, wenn die Menschheit versagt? Was ist, wenn wir uns vorher in einem atomaren Feuersturm selbst auslöschen werden? Hat dann der schöpferische Geist endgültig versagt? Wohl kaum. Dann wird er seine Bemühungen mit anderen Wesen weiterführen. Und wenn nicht auf der Erde, dann auf einer unter Abermilliarden anderen Welten. Denn so wichtig wir uns auch vorkommen, im Vergleich zum Universum ist unsere Zivilisation nicht mehr, als eine winzige Petrischale unter den unzähligen Petrischalen, die sich in allen Labors der Welt befinden. So wie parallel im Universum Sonnen und Planeten entstanden sind, dürfte dort überall auch beseeltes Leben entstanden sein, das sich nach den Gesetzen der Evolution entwickelt. Und überall da werden wir das Streben des Geistes nach einem Werkzeug finden, das für eine Welt ohne Leid und Elend sorgt.
Herr im eigenen Haus oder nur Marionette?
So lobenswert die Ziele des schöpferischen Geistes auch sein mögen, mit uns als Werkzeug die Welt nach seinen Vorstellungen zu prägen, so sehr stellt sich aber auch die Frage, warum sollen wir uns von einem Geist, der uns nicht hilft und der über keine echte Macht in unserer Welt verfügt, als Werkzeug vor seinen Karren spannen lassen? Um das zu beantworten müssen wir wieder an den Anfang dieses Blogs zurückkehren. Wie im Beitrag „Wie real ist unser Geist?“ beschrieben, ist das, was uns als fühlendes Wesen ausmacht, dieser göttliche Funke, der uns beseelt. Ohne diesen Funken wären wir nichts weiter, als fühllose Bioroboter. Somit ist der Geist, der unseren physischen Körper zu einem Werkzeug seiner Ziele machen möchte, und der Geist, der uns als fühlendes Individuum beseelt, ein und derselbe. Wenn wir also die Welt verbessern wollen, sind wir nicht willenlose Marionetten, die von göttlichen Fäden gelenkt werden, sondern wir handeln als Herr im eigenen Haus. Wenn wir aber den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und uns ganz dem Egoismus unserer Triebe hingeben, dann erst sind wir willenlose Marionetten, die ganz nach der Pfeife der seelenlosen Logik der Evolution tanzen. Um herauszufinden, wann wir Herr und wann wir Marionette sind, brauchen wir nur im Nachhinein zu prüfen, welche Gefühle unser Handeln hinterlassen hat. Wenn wir ein Gefühl großer Zufriedenheit, Erfüllung und Stolz in uns tragen, dann haben wir als Herr im eigenen Haus gehandelt. Fühlen wir uns aber mies, schmutzig, unglücklich mit dem, was wir getan haben, dann waren wir nichts weiter als eine willfährige Marionette.