Das Wichtigste in Kürze
Bisherige Gottesbeweise taugen nicht viel: die Pascalsche Wette winkt mit dem Paradies, dem spirituellen Beweis genügen Religion und Mystik, der ontologische Beweis glaubt, dass das denkbar Vollkommene auch existieren muss, der kosmologische Beweis braucht Gott als Ursache fürs Universum, der teleologische Beweis setzt Intelligenz für komplexe Ordnung voraus und Kant benötigt Gott als Sinnstifter. Ein naturwissenschaftlicher Ansatz liefert jedoch Belege für die Existenz eines metaphysischen Geistes nachweisen.
Wissen statt glauben
Der Wunsch, seinen stets von Zweifeln geplagten Glauben durch sicheres Wissen zu ersetzen ist keine Erfindung der Neuzeit. Bereits griechische Philosophen versuchten durch eine logische Argumentation die Existenz Gottes zu beweisen. Seit dem Mittelalter wurde insbesondere durch die Scholastiker mit höchst spitzfindigen Argumenten versucht, entsprechende Beweise zu formulieren. Doch all diese Gottesbeweise haben nach heutigen, wissenschaftlichen Maßstäben keine Gültigkeit mehr. Trotzdem möchte ich einen kurzen, zum Teil recht amüsanten Überblick liefern, bevor wir uns auf eine spannende Suche nach wissenschaftlichen Indizien machen.
Die Pascalsche Wette
Auf den ersten Blick ist die sogenannte Pascalsche Wette ein höchst amüsanter Gottesbeweis. Der französische Mathematiker schloss spitzfindig, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, es gibt einen Gott oder es gibt keinen Gott. Wetten wir nun auf eine dieser Möglichkeiten gibt es drei Optionen:
- Es gibt Gott und man glaubt an ihn, so wird man mit dem Himmel belohnt, d.h. man gewinnt.
- Es gibt Gott und man glaubt nicht an ihn, so wird mit der Hölle bestraft, d.h. man verliert.
- Es gibt keinen Gott, dann gibt es weder Belohnung noch Strafe, egal woran man glaubt.
Wer also an Gott glaubt, kann nur gewinnen, sicher aber nicht bestraft werden. Wer nicht an Gott glaubt, wird im besten Fall nicht bestraft, hat aber das Risiko zu verlieren und muss mit ewiger Verdammnis in der Hölle rechnen. Von daher empfiehlt Pascal in jedem Fall, an Gott zu glauben. Ich bin überzeugt, Blaise Pascal wäre ein hervorragender Versicherungsvertreter gewesen.
Kritik: Wagt man einen zweiten, kritischen Blick, entpuppt sich die Pascalsche Wette als religiös motivierte Seelenfängerei. Denn sie gilt nur für die Religionen, die die Existenz von Himmel und Hölle predigen. Was aber, wenn es zwar Gott, aber weder Himmel noch Hölle gibt? Was, wenn dieser Gott es lieber sieht, wenn ich Spaß im Leben habe, als ihn ständig mit lieblosen Gebetslitaneien zu langweilen und auf Lebensfreude zu verzichten? Dann sieht die Gleichung plötzlich anders aus. Satt einer Gewinnausschüttung im Jenseits gibt es diese nur im Diesseits. Und wer nur aus Angst vor der Hölle handelt und sich sklavisch an die strengen Vorgaben seiner religiösen Führer hält, der wird gleich doppelt bestraft. Zum einen, weil er sich keine Lebensfreude gönnt, zum anderen weil er sicher kein Heiliger ist und somit zwangsläufig die ein oder andere verdammungswürdige Sünde begehen wird, die er zu allem Übel auch noch nicht einmal genießen kann. Somit verzichtet er auf Lebensfreude, muss aber trotzdem in ständiger Angst vor einer Bestrafung in der Hölle leben. Abschließend müssen wir unabhängig vom Ausgang der Wette feststellen, dass Pascal damit keinen Gottesbeweis im eigentlichen Sinne geliefert hat, denn er legt keinerlei Beweise für die tatsächliche Möglichkeit einer Existenz Gottes vor.
Der spirituelle Gottesbeweis
Eigentlich handelt es sich um zwei Beweise. Einen ethnologischen Gottesbeweis, der von der Tatsache ausgeht, dass es keine Kultur ohne Religion gibt. Der römische Philosoph Cicero war einer der ersten, der diesen Beweis angeführt hat. Diese Tatsache geht Hand in Hand mit dem mystischen Gottesbeweis, der davon ausgeht, dass der Ursprung für all diese Religionen in der spirituellen Erleuchtung seiner Religionsgründer liegt. Erst diese mystische Erfahrung, die als Erreichen eines höheren Bewusstseins beschrieben wird, hat die Menschen dazu bewogen, Religionen zu gründen. Es ist also nicht primär der Wunsch, eine personifizierte Erklärung für alle unerklärlichen Naturphänomene zu finden, sondern vielmehr ein individuelles mystisches Erlebnis.
Kritik: Es ist tatsächlich beeindruckend, dass alle bekannten Kulturen über eigene Religionen verfügen und selbst atheistische Systeme wie der Kommunismus in Russland schon nach kurzer Zeit wieder durch religiöse Strukturen ersetzt werden. Andererseits verzichtet die Weltreligion Buddhismus gänzlich auf die Hypothese eines konkreten Gottes und das obwohl gerade der Buddhismus ein Glaube ist, bei dem die individuelle Erleuchtung von größter Bedeutung ist. Doch das bedeutet nicht, dass der Buddhismus prinzipiell gottlos, also atheistisch ist. Es bedeutet vielmehr, dass er über das schweigt, was man nicht mit Worten fassen kann.
Eine alte Zengeschichte verdeutlicht das sehr schön: Eines Tages fragte ein Mann Buddha, ob es stimmt, dass es einen Gott gibt; dieser verneinte. Kurz darauf fragte ein anderer Mann, ob es stimmt, dass es keinen Gott gibt. Und wieder verneinte Buddha. Dann kam ein dritter Mann und fragte, ob er an einen Gott glauben solle oder nicht. Doch Buddha antwortete nicht, sondern lud ihn zum Meditieren ein. Der Mann fand zur Erleuchtung und war voll des Dankes. Ein Schüler, der das alles nicht verstand, bat Buddha um eine Erklärung und dieser antwortete, dass die ersten beiden Männer ein Theist und ein Atheist waren, die nur damit prahlen wollten, dass Buddha ihre vorgefasste Überzeugung bestätigt hätte. Doch wie die Erleuchtung des dritten Mannes gezeigt hatte, sind Worte vollkommen nutzlos, um nach Gott zu suchen.
Alles in allem sind jedoch Religion und mystische Erfahrung noch lange kein Gottesbeweis. Sie belegen nur, dass der Mensch über ein spirituelles Bedürfnis verfügt, das sich als Religion manifestiert. Doch ob dieses Bedürfnis ein rein psychologisches Phänomen oder ein verborgenes Wissen über die tatsächliche Existenz Gottes ist, lässt sich nicht sagen.
Der ontologische Gottesbeweis
Der ontologische Gottesbeweis stammt aus dem Hochmittelalter, hat aber auch neuzeitliche Verfechter, wie René Descartes. Der Ansatz besagt, dass das, worüber hinaus nichts Vollkommeneres gedacht werden kann, in Wirklichkeit existiert und nicht nur im Verstand. Die genaue Beweisführung kann auf Wikipedia nachgelesen werden, ich möchte sie meinen Lesern an dieser Stelle jedoch ersparen.
Kritik: Der ontologische Gottesbeweis entspricht der spitzfindigen Argumentationsweise der Scholastik, bereits Thomas von Aquin versuchte ihn zu widerlegen. Lange Zeit war das jedoch nur schwer möglich, da die Argumente in ihrer eigenen Logik höchst scharfsinnig waren und die Grundannahmen noch nicht durch empirische Beweise widerlegt werden konnten. Heute können wir diese Logik mithilfe naturwissenschaftlicher Erkenntnisse entkräften. So sind weder im Großen, noch im Kleinen beliebig vollkommene Dinge möglich. Blicken wir in die Weiten des Weltalls, so haben wir es nach heutigem Wissensstand aufgrund der Krümmung des Raumes mit einem endlich großen Universum zu tun und das, ohne dabei jemals an eine Grenze zu stoßen. Bei unendlich kleinen Dingen ist die Sache noch klarer. Es ist durchaus möglich, sich einen vollkommenen Kreis vorzustellen und diesen auch auf beliebig viele Nachkommastellen zu berechnen. Wenn wir aber einen solchen Kreis in Form einer Linie auf einem perfekten Untergrund zeichnen, so wird spätestens auf atomarer Ebene aus der glatten Linie eine pixelige unscharfe Struktur, die letztendlich kein Kreis ist, sondern ein Polygon mit endlich vielen Ecken. Das bedeutet, wir können zwar logische Operationen mit beliebig vollkommenen Dingen durchführen, aber wie Kant in seiner Kritik der reinen Vernunft schon feststellte, ist der einzige Beweis für ihre tatsächliche Existenz nur die Erfahrung.
Der kosmologische Gottesbeweis
Die Vertreter des Kosmologischen Gottesbeweises, allen voran Thomas von Aquin, gehen davon aus, dass alles eine Ursache hat, also muss auch das Universum eine äußere Ursache haben und die muss zwangsläufig Gott als Schöpfer sein.
Kritik: Das Problem an dieser Argumentation ist, dass die logische Kette mit Gott abgebrochen wird. Doch wo ist die Ursache für Gott? Wir haben also nichts gewonnen, außer dass das Unerklärliche durch etwas noch Unerklärlicheres ersetzt wurde. Das ist so, wie in den uralten Mythen in denen die Erde von einem göttlichen Geschöpf wie Atlas oder einer Schildkröte getragen wird. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Schildkrötenmotiv in verschiedensten Kulturen vorkommt, als Vishnu-Schildkröte in Indien, als Drachenschildkröte in China und als Mutterschildkröte bei den Indianern Nordamerikas. In der Logik eines Erich von Däniken eigentlich schon ein sicherer Beweis für die Gültigkeit dieser Theorie. Das mythologische Erklärungsmodell stammte aus der Zeit, als das Prinzip Schwerkraft und ihre Ursache noch nicht verstanden waren. Begriffe wie Unten und Oben galten als absolute Grundprinzipien, so dass alles auf einem Untergrund ruhen musste um nicht herabzufallen. Heute wissen wir, dass es im Weltraum kein Unten und kein Oben gibt und die Erde ohne Untergrund durchs All schwebt. Bezüglich der Annahme von Ursache und Wirkung zeigt uns heute die Quantenphysik, dass auch dies kein absolutes Grundprinzip ist. Zahlreiche Quantenprozesse, wie z.B. die spontane Emission finden ohne äußere Einwirkung, also ohne Ursache statt. Darüber hinaus ist es sogar möglich, dass Quanten und ihre Antiteilchen ebenso spontan aus dem Nichts heraus erscheinen und wieder vergehen (siehe dazu Vakuumfluktuation). Es gibt eine Reihe von Physikern, die daher die Vakuumfluktuation als eigentlichen Ursprung des Weltalls und den Urknall lediglich als einen Zwischenschritt betrachten (dazu mehr im Beitrag „Was ist die Ursache für den Geist?“). Ursache und Wirkung ist nach heutigem Stand der Forschung somit ein Effekt, der erst ab einer statistisch relevanten Anzahl von Quanten verlässlich auftritt.
Der teleologische Gottesbeweis
Die Vertreter des teleologischen Gottesbeweises unter anderem bereits Sokrates argumentieren, dass sich unsere Welt stets weiterentwickelt, hin zu mehr Ordnung, hin zu mehr Komplexität und hin zu vollkommeneren, schöneren Wesen. Es muss daher zwingend ein intelligentes Wesen geben, das dieses Ziel vorgibt. Insbesondere die Kreationisten haben mit der Intelligent-Design-Bewegung in den USA diese Argumentation wieder neu belebt. Das Überzeugende am teleologischen Gottesbeweis ist die Analogie zu unserer menschlichen Erfahrungswelt. Unser gesunder Menschenverstand sagt uns, dass sich komplexe Objekte, die eine klare Funktion erfüllen, nicht von selbst entwickeln. Dahinter steht also immer ein Entwickler, ein Architekt oder ein Künstler, also ein kreativer, schöpferischer Geist.
Kritik: Leider kann sich auch der gesunde Menschenverstand täuschen und seit Darwins Evolutionstheorie gibt es ein schlüssiges Erklärungsmodell, das gänzlich ohne Gott auskommt. Sogar die Entwicklung von Schönheit lässt sich mit Selektion und Auslese erklären, denn das, was wir als schön empfinden, ist meist eine Kombination von Gesundheit und Kraft. Auch bei der Entwicklung kosmischer Objekte, wie Sterne, Galaxien und Planeten, als auch bei der Bildung von anorganischer Materie gibt es eine evolutionäre Entwicklung beginnend mit dem Urknall. Somit können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass heute alle religiösen Schöpfungsgeschichten wissenschaftlich widerlegt sind, auch wenn die in den USA einflussreichen Kreationisten das hartnäckig leugnen. Andererseits muss man aber auch zugeben, dass es sowohl bei Darwins Evolutionslehre Erklärungslücken gibt, insbesondere wenn es um die Entstehung völlig neuer Eigenschaften geht, die sich nicht durch Selektion und Variation erklären lassen. Als auch bei der anorganischen Evolution, wo es an zentralen Stellen noch massive Ungereimtheiten gibt wie z.B. eine Verletzung des ersten Hauptsatzes der Thermodynamik im Moment des Urknalls. Für die Gegner ein Grund, die gesamte wissenschaftliche Erklärung in Frage zu stellen, für die Befürworter nur ein kleiner Schönheitsfehler, der über kurz oder lang durch neue Forschungsergebnisse behoben wird. Meines Erachtens machen es sich hier beide Seiten zu einfach, denn ähnlich wie beim Welle-Teilchen-Dualismus haben wir es mit Phänomenen zu tun, die sich weder mit der einen, noch mit der anderen Theorie vollständig erklären lassen. Dazu aber mehr im Beitrag „Ist der schöpferische Geist mit der Evolutionstheorie vereinbar?“. Auch wenn der teleologische Ansatz somit spannende Argumente für eine weitere Diskussion liefert, als verlässlicher Gottesbeweis taugt er nicht.
Der Kantsche Gottesbeweis
Der große Philosoph der Aufklärung Immanuel Kant entwickelte nach seiner Kritik an den damals üblichen Gottesbeweisen einen eigenen Ansatz: „Folglich müssen wir eine moralische Weltursache (einen Welturheber) annehmen, um uns, gemäß dem moralischen Gesetze, einen Endzweck vorzusetzen; und so weit als das letztere notwendig ist, so weit ist auch das erstere anzunehmen: nämlich es sei ein Gott.“ Mit anderen Worten, Gott ist moralisch notwendig um unserem Leben einen Sinn zu geben.
Kritik: Kant hat zwar absolut Recht, ohne eine Gotteshypothese gibt es keinen echten Sinn des Lebens (mehr dazu auch in meinem Beitrag: „Gibt es einen Sinn ohne höheres Wesen?“). Leider zählen aber weder die Moral noch ein wie auch immer gearteter Endzweck zu den Naturgesetzen und so sehr wir uns auch einen Lebenssinn wünschen, gibt es keine Gesetzmäßigkeit für einen Endzweck und somit kann er auch nicht zwingend eine moralische Weltursache (Gott) erfordern.
Der Versuch eines naturwissenschaftlichen Gottesbeweises
Wenn wir also einen tatsächlich validen Gottesbeweis antreten wollen, muss er sich an Standards messen lassen, wie sie auch für naturwissenschaftliche Theorien gelten. Es genügt nicht, ein in sich logisches Gedankengebäude zu entwickeln, die Theorie muss auch anhand experimentell nachvollziehbarer Studien belegbar sein. Gerade bei Untersuchungen im Bereich von transzendenten Phänomenen muss sichergestellt sein, dass jegliche Form von Manipulation sowohl seitens der Studienobjekte aber auch seitens des Experimentators ausgeschlossen ist. Dabei ist stets zu prüfen, ob es nicht auch einen rein naturwissenschaftlichen Ansatz gibt, der ohne spirituelle Erklärung auskommt. Parallel dazu sollte eine Prüfung nach Ockhams Rasiermesser erfolgen, die fordert, im Zweifelsfall die einfachere, geradlinigere Theorie zu bevorzugen. Hierzu ein kurzes Beispiel: Beim mittelalterlichen, geozentrischen Weltbild ergaben sich für die Planetenbahnen komplexe Schleifenstrukturen für deren Verlauf es keine physikalische Erklärung gab. In einem heliozentrischen Weltbild verschwinden diese Schleifen und es bleiben Ellipsen, die sich mit einfachen Anziehungskräften zwischen Sonne und Planeten erklären lassen. Gleiches gilt für Gott als Ursache für das Universum. Solange Gott lediglich eine zusätzliche Hypothese ist, für die es keinerlei Beweise gibt, wird das zu lösende Rätsel nur durch ein noch größeres beantwortet. Wenn wir Gott weglassen, sparen wir uns einen zusätzlichen, nicht beweisbaren Schritt in der Argumentation. Von daher ist aus wissenschaftlicher Sicht die Erklärung ohne Gott zu bevorzugen. Aber in diesem Beitrag wollen wir jetzt den ketzerischen Schritt wagen, einen naturwissenschaftlichen Beweis für die Existenz Gottes zu versuchen.
In meinen bisherigen Beiträgen habe ich bereits ein paar Themen angesprochen, die von der Beweiskraft und Untersuchungsmethodik her den obigen Anforderungen entsprechen und somit als Grundlage für einen möglichen naturwissenschaftlichen Gottesbeweis geeignet sein können. Hinzu kommen noch sehr überzeugende Forschungsergebnisse der Sterbeforschung:
- Quanteneffekte: Die Phänomene Quantenverschränkung, Tunneleffekt und Vakuumfluktuation beweisen, dass es eine wie auch immer geartete metaphysische Dimension gibt, die einen Informationsaustausch außerhalb unseres bekannten Raum-Zeit-Kontinuums ermöglicht.
- Systemaufstellungen: die Tatsache, dass völlig unbeteiligte Repräsentanten in einer Aufstellung Eindrücke und Emotionen von Personen wiedergeben, die sie sie nicht kennen und die z.T. bereits verstorben sind, kann als Indiz für die Existenz und den Zugang zu einem kollektiven Unbewussten gelten.
- Parapsychologische Phänomene: In einer Metastudie im Auftrag des US Kongresses untersuchte die Statistikprofessorin Jessica Utts 154 Experimente mit über 26.000 Einzelversuchen die im Zeitraum von 15 Jahren an der Stanford University durchgeführt wurden. Dabei konnte sie einen statistisch relevanten Beleg für die Existenz parapsychologischer Phänomene liefern.
- Nahtoderfahrungen: In den letzten 45 Jahren wurden Nahtoderfahrungen systematisch untersucht wobei deren Existenz als wissenschaftlich erwiesen gelten kann. Alternative Erklärungsversuche wie Halluzinationen und nachträgliche Verfälschung der Erinnerung durch Vermischung von Erlebtem z.B. mit Medienberichten konnten durch Hirnstrommessungen und direkte Befragung nach dem Erwachen entkräftet werden. Außerkörperliche Erlebnisse können anhand der Beschreibung von Fakten, die den Betroffenen anders nicht zugänglich waren als real eingestuft werden. Laut dem Sterbeforscher Pim van Lommel sind die aktuellen Forschungserkenntnisse ein Beleg dafür, dass „Menschen ein klares Bewusstsein erfahren können, selbst wenn das Gehirn nachweislich nicht mehr funktioniert“.
- Gebete: Die missglückte Gebetsstudie STEP belegt eine statistisch signifikante Wirkung von Gebeten, wenngleich diese Wirkung in der Studie negativer Art war. Das macht zwar die Interpretation der Ergebnisse schwierig und widerspricht den Erwartungen der Wissenschaftler, doch gerade deshalb kann sie als überzeugender Beweis dafür gelten, dass Gebete durchaus eine metaphysische Wirkung haben können.
Wenn wir uns die oben genannten Fakten anschauen, erhalten wir zahlreiche Belege dafür, dass es eine Welt gibt, die jenseits unserer physikalisch erlebbaren und beschreibbaren Welt existiert. Wir können auch mit großer Sicherheit annehmen, dass in dieser metaphysischen Welt Informationsübertragung und Informationsspeicherung möglich ist. Es kann gezeigt werden, dass es unserem Geist prinzipiell möglich ist, mit dieser Welt in Kontakt zu treten. Diese Welt kann zudem bewusst und willentlich auf diesen Kontakt reagieren, was darauf schließen lässt, dass diese Welt über einen eigenen Geist verfügt.
Kritik: Was wir nicht beweisen können ist, ob dieser geistige Kontakt tatsächlich mit einem Wesen stattfindet, das unserem Gottesbild entspricht. Denn wir können nichts über die Eigenschaften dieser metaphysischen Welt und des damit verbundenen Geistes aussagen. Wir wissen nicht, ob wir es mit einem einzigen, allumfassenden Geist oder einem Geist unter vielen zu tun haben. Wir wissen nicht, ob dieser Geist tatsächlich der Schöpfer ist oder zumindest am Schöpfungsprozess teilgenommen hat. Wir können noch nicht einmal sagen, ob dieser Geist prinzipiell gut, böse oder allmächtig ist.
Und dennoch bringt uns dieser Ansatz deutlich näher an das Phänomen Gott heran, als alle zuvor beschriebenen philosophischen Gottesbeweise. Denn zum ersten Mal gelingt es uns, nachweisbare Fakten für die Existenz eines metaphysischen Wesens und seiner Welt zu liefern, was uns von dem Zweifel erlöst, dass das alles nur Einbildung, Illusion oder gar Betrug sein könnte.
Wir brauchen eine Botschaft
Ein echter Gottesbeweis ist es aber dennoch nicht. Wesentlich überzeugender wäre es, wenn wir von diesem schöpferischen Geist eine unverfälschbare Botschaft vorfinden würden, die weder durch Zufall oder Evolution noch durch Menschenwerk entstanden sein kann. Damit schließe ich explizit Ansätze der Intelligent-Design-Bewegung aus, die in der Komplexität des Lebens bereits einen Beweis für Gottes Wirken sehen. Das alleine ist zu wenig und kann hinreichend befriedigend durch die Evolutionstheorie erklärt werden. Gleiches gilt für die Bibel und andere religiöse Schriften. Auch wenn ihre Anhänger fest davon überzeugt sind, dass sie teilweise oder gar vollständig durch Gott inspiriert wurden, steht ganz klar fest, dass sie Menschenwerk sind. Als Beweis für göttliches Wirken sind sie daher ungeeignet.
Im nächsten Beitrag möchte ich mich daher auf die Suche nach einer möglichen Botschaft des schöpferischen Geistes machen.
Der größte und beste Beweis Gottes ist der Mensch.
Denn der Mensch ist übernatürlich und die Übernatürlichkeit ist der Beweis Gottes.
Und der übernatürlichste Mensch aller Zeiten ist Jesus, sein eingeborener Sohn.
Was die Übernatürlichkeit des Menschen anbelangt, so deckt sich das mit meinem Beitrag http://sinn-frage.de/wie-real-ist-unser-geist/. Wenn wir davon ausgehen, dass Jesus ein Erleuchteter war und darüber sind sich auch Nicht-Christen einig, so war er bestimmt in ungleich größerem Maße vom göttlichen Funken beseelt als der Rest der Menschheit. Und wenn wir ihn als Vorbild nehmen, dann werden wir auf nahezu das selbe Ergebnis kommen wie ich im Beitrag http://sinn-frage.de/was-ist-nun-der-sinn-unseres-lebens/. Doch steht die Wissenschaftsgemeinde der Bibel seit Darwin und Newton skeptisch bis ablehnend gegenüber. Und so erreichen Sie mit Ihrer Aussage leider nur diejenigen, die ernsthaft an Jesus und an die Bibel glauben.
Wo steht in dem Beitrag „wie real ist unser Geist“ das der Mensch übernatürlich ist ?
Lieber Stephan Möller, das mit dem „Übernatürlich“ in meinem Kommentar vom 23.10. bezieht sich natürlich nicht auf übernatürliche Fähigkeiten wie Zauberei o.ä. sondern rein auf die Tatsache, dass unser Geist der Methaphysik zuzuordnen ist. Aber ich gebe zu, die Begrifflichkeit „Übernatürlich“ passt nicht wirklich, da auch unser Geist Teil der Natur ist.