Kann das Universum einen Geist besitzen?

Das Wichtigste in Kürze

Die Evolution käme auch ohne Geist aus. Doch wir sind der Beweis dafür, dass das Universum Geist entwickelt hat. Geist scheint eine Art Naturgesetz zu sein. Das Universum verhält sich wie ein gewaltiger Gravitationscomputer, der durch Geist nur über Jahrmillionen hinweg beeinflusst werden kann.


Geist ist nicht nötig

Bevor wir uns mit einem wie auch immer gearteten allumfassenden Geist auseinandersetzen, möchte ich mich der Frage widmen, ob so etwas wie Geist außerhalb eines menschlichen Gehirns überhaupt möglich ist?

Das Phänomen Geist ist physikalisch weder erklärbar noch nötig. Ein Computer kommt hervorragend ohne Geist, also ohne die Fähigkeit, bewusst zu erleben, aus und heutige Roboter können fast alles, was auch wir Menschen können. Vom Schachspielen bis zum autonomen Autofahren. Auch die Evolution bräuchte so etwas wie Geist nicht. Alles, was das „Survival of the Fittest“ ausmacht, ließe sich in logische Algorithmen packen, die seelenlos auf einem Biocomputer ablaufen könnten. Das ist ja auch der Grund, warum überzeugte Darwinisten so ein Problem mit Gott und einer beseelten Welt haben. Nicht umsonst sind die Behavioristen zu dem Schluss gekommen, dass man in ihren Modellen gänzlich auf die Hypothese der Seele verzichten kann und alles, was damit in Verbindung steht auch als Einbildung abtun kann. Wie im Beitrag “Wie real ist unser Geist?“ schon ausführlich behandelt, erleben wir in jedem bewussten Moment, dass dem nicht so ist, dass unser individuelles Erleben etwas höchst reales, im sprichwörtlichen Sinn des Wortes, wunderbares ist.

Sind wir der Geist des Universums?

Wir können es uns natürlich einfach machen und die Frage nach dem Geist des Universums ganz klar mit ja beantworten. Warum? Weil der Mensch unstrittig einen Geist besitzt und ebenso unstrittig Teil des Universums ist. Wir sind aus dem Universum heraus entstanden. Unser Geist steht nicht außerhalb des Universums, sondern ist ein Teil davon. Durch uns wird sich das Universum seiner selbst bewusst. Und dieses Bewusstsein geht deutlich über das von Einzelindividuen hinaus, denn die Erkenntnis, dass es ein Universum gibt, das aus Quanten, Atomen, Molekülen, Zellen, Pflanzen, Tieren, Planeten, Sternen und Galaxien besteht, ist nichts, was ein Einzelindividuum auf sich alleine gestellt, erkennen könnte. All die Bilder, die wir mit dem Allerkleinsten und dem Allergrößten des Weltalls verbinden, sind eine kollektive Erkenntnis der gesamten Menschheit und somit auch Teil unseres kollektiven Bewusstseins.

Nichts als ein isoliertes Fünkchen

Doch ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht. Denn nur weil auf einem winzig kleinen Planeten, verloren in den Weiten des Weltalls, für ein paar Momente – länger dürfte die Existenz unserer Spezies aus Sicht des Universums nicht währen – kurz ein Fünkchen Geist aufblitzt, bedeutet das noch lange nicht, dass sich das gesamte Universum dadurch seiner selbst bewusst wird. Ja, im Universum gibt es Wesen, die einen Geist besitzen, aber erst wenn Geist das Universum durchdringt, können wir davon sprechen, dass das Universum einen eigenen Geist besitzt.

Der Geist ist keine Erfindung des Gehirns

Doch ist das überhaupt denkbar, ein Geist, der das Universum durchdringt und ohne Gehirn existiert? Einen höchst bemerkenswerten Ansatz lieferte der wohl bedeutendste Verhaltensforscher und Nobelpreisträger Konrad Lorenz : „Die Flosse des Fisches ist das Abbild des Wassers und bildet dessen Eigenschaften ab„. Der große Wissenschaftsjournalist Hoimar von Ditfurth hat den Gedanken in seinem Buch „Der Geist fiel nicht vom Himmel“ weiter gesponnen und schloss daraus, dass die biologische Evolution keine neuen Phänomene schafft, sondern lediglich schon gegebene Naturgesetze nutzt. Genauso wenig erfand der Flügel das Fliegen, sondern er ist nur ‚Abbild‘ der Luft, deren aerodynamischer Gesetzmäßigkeiten er sich bedient. Und so ist auch das Gehirn nur ‚Abbild‘ des Geistes, dessen es sich bedient. Da die Evolution offensichtlich nicht in der Lage ist, Dinge zu erfinden, ohne dabei schon existierende Naturgesetze zu nutzen, ist nur der Schluss möglich, dass das Prinzip des Geistes schon vor der Evolution existiert haben muss. Wie im Beitrag zum Übergang von Physik zur Metaphysik diskutiert, lassen die Phänomene der Quantenphysik vermuten, dass hier die Quelle für dieses ‚Lorenzsche‘ Prinzip des Geistes verborgen liegt.

Was sagen die Quantenphysiker dazu?

Das mag jetzt ein bisschen nach Esoterik klingen, doch es sind die größten Quantenphysiker der letzten 100 Jahre, die diese Vermutung durch ganz klare Aussagen stützen. Hier ein paar Zitate dazu:

  • Max Planck, Nobelpreisträger und Begründer der Quantenphysik sagte: „Die Existenz einer kosmischen Schöpferkraft muss auch in der Wissenschaft als eine unanzweifelbare Tatsache akzeptiert werden.“
  • Werner Heisenberg, Nobelpreisträger und der Physiker, dem die mathematische Formulierung der Quantenphysik gelang, sagte: „Das Argument, lebende Organismen seien nur mit den Gesetzen der Physik und Chemie zu erklären und es gäbe keine Vitalitätskraft, stimmt nicht mit der modernen Quantentheorie überein.“
  • Hans-Peter Dürr, Träger des alternativen Nobelpreises und Nachfolger Heisenbergs als Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik in München sagte: „Was wir am Ende allen Teilens vorfanden, waren keine unzerstörbaren Teilchen […] sondern ein feuriges Brodeln, ein ständiges Entstehen und Vergehen, etwas, das mehr dem Geistigen ähnelt – ganzheitlich, offen, lebendig.“
  • Eugene Paul Wigner, Nobelpreisträger und Quantenphysiker sagte: „Die Quantentheorie beweist die Existenz eines universellen Bewusstseins im Universum.“

Wie selbstbewusst ist das Universum?

Doch wie viel sagt dieses brodelnde geistige Potential der Quantenwelt über einen bewussten Geist aus, der unser Universum durchdringt. Es könnte sich ja hier einfach nur um ein physikalisches Prinzip handeln, das, wie der Elektromagnetismus in jüngster Zeit entdeckt und erst durch uns Menschen genutzt wird. So wie Elektromagnetismus nicht gleich Elektrotechnik ist, so ist dieses quantenphysikalische Geistesphänomen noch lange kein universeller Geist, der sich seiner selbst bewusst ist. Erst elektronische Schaltkreise machen aus Elektromagnetismus ein funktionierendes elektrisches Gerät. Genauso könnte es sein, dass bewusster Geist erst durch unser Gehirn ermöglicht wird. Wie unser kleiner Selbstversuch gezeigt hat, ist reiner Geist nichts als die Fähigkeit zu empfinden. Er wertet nicht, er hat keine Erinnerungen, er hat keine Ziele, er hat keine Gedanken und auch keine Ideale. Erst die Gaben, sich zu erinnern, logisch zu kombinieren, vorausschauend zu handeln und daraus Werte abzuleiten ergeben einen reflektierenden, selbstbewussten Geist. Und genau das ist es ja, was wir mit der Frage nach dem Geist des Universums suchen.

Aus Geist wird Bewusstsein

Somit suchen wir nicht nur nach der Quelle des Geistes, die wir mit großer Sicherheit in der Welt der Quanten gefunden haben, sondern wir suchen nach physikalischen Belegen für die Voraussetzungen von Bewusstsein des gesamten Universums. Und das sind die Möglichkeit sich zu erinnern, also Information zu speichern, die Fähigkeit, diese Information logisch zu kombinieren und letztendlich auch die Macht dazu, diese Gedanken in die Tat umzusetzen. Und das eben nicht nur lokal in Form von Individuen sondern quer durchs gesamte Universum. Dass es im Universum auch die Möglichkeit gibt, Informationen ohne lokalen, physikalischen Speicher zu bewahren, haben wir im Beitrag Gedächtnis ohne Materie gesehen. Alle Naturgesetze müssen bereits im Universum immateriell abgespeichert gewesen sein, bevor sich überhaupt Materie bilden konnte. Das Licht der Sterne belegt, dass es ist sogar möglich ist, ohne physisches Speichermedium Informationen über Milliarden von Jahren hinweg unverfälscht zu bewahren.

Das Weltall ein einziger Quantencomputer?

Doch ist das Universum auch in der Lage, ohne Biocomputer diese gespeicherte Information logisch zu verarbeiten? Wie wir beim Übergang von Physik zur Metaphysik gesehen haben, haben wir es auf Quantenebene mit sprunghaften, schwer fassbaren Teilchen zu tun, die sich jeglicher Logik entziehen. Erst durch ihre Masse, erst durch das Gesetz der großen Zahl, entsteht Logik, entsteht das Prinzip von Ursache und Wirkung. Und genau das, Ursache und Wirkung, die logische Verarbeitung von Impulsen, entspricht den Transistoren, aus denen Mikroprozessoren aufgebaut sind. Aber einzelne logische Funktionen reichen nicht aus, erst die Vernetzung aller logischen Schalter ergibt ein Elektronengehirn. Und auch hier gibt es mehrere Ebenen der Vernetzung im Universum. Auf Teilchenebene kennen wir die Verschränkung von Quanten, die jedoch sehr instabil ist und kleinste Störungen lassen sie zerfallen. Andererseits arbeiten Quantencomputer genau mit dieser Verschränkung und viele mikroskopische Prozesse bis hin zu Mutationen lassen sich nur mit Quanteneffekten erklären. Auch wenn die Verschränkung von Quanten räumlich unbegrenzt ist, werden in der Natur aufgrund von Störungen selten Verschränkungen über große Distanzen hinweg Bestand haben. Somit ist wohl kaum damit zu rechnen, dass das ganze Weltall ein einziger Quantencomputer ist.

Die Kraft die Ordnung schafft

Quer durchs ganze Universum gibt es ein anderes Prinzip, das für Vernetzung, Logik und Ordnung sorgt. Es ist die Gravitationskraft. Wir können das ganz einfach ausprobieren. Nehmen wir eine Hand voll Murmeln und schütten sie in ein Glas. Ein bisschen Rütteln und die Murmeln ordnen sich in wenigen Sekunden wie von Zauberhand zu einer hexagonalen Kugelstruktur. Von Hand hätten wir dafür ein paar Minuten, also über hundertmal so lange gebraucht. Letztendlich war es die Gravitation, die dafür gesorgt hat, dass die Kugeln sich zu dieser dichtest möglichen Kugelpackung angeordnet haben. Es ist die Gravitation, die unser Sonnensystem mit seinen Planeten in ein perfektes Uhrwerk verwandelt, sie bestimmt die Form von Galaxien und sie sorgt dafür, dass sich aus Gaswolken Sterne bilden. Sie ist es, die das atomare Feuer im Inneren dieser Sterne zündet und gleichzeitig dafür sorgt, dass diese feurigen Gasbälle nicht einfach explodieren und ins All verpuffen. Unser Universum ist ein auf allen Ebenen vernetztes logisches System, das mit Hilfe der Naturgesetze aus dem Chaos des Urknalls eine vielfältige Welt mit intelligentem Leben geschaffen hat.

Die Macht zu handeln

Wir haben nun also in den Quanten das Prinzip für Geist gefunden, wir haben die Möglichkeit entdeckt, Information ohne Speichermedium beliebig lange zu bewahren und wir haben herausgefunden, dass das Universum selbst eine Mischung aus Quantencomputer im Kleinen und eine Art „Gravitationscomputer“ im Großen ist. Doch wenn dieser universale Quantengeist eine bewusste Entscheidung treffen möchte, muss er Einfluss auf den Computer Universum nehmen. So, wie unser Geist Einfluss auf die logischen Prozesse in unserem Gehirn nehmen muss, damit wir von freiem Willen sprechen können. Wie im Beitrag „Wie kann der Geist unseren Körper beeinflussen?“ gezeigt, ist es alles andere als einfach, für einen Geist aus der Quantenwelt, Einfluss in mikroskopische Strukturen unseres Gehirns zu nehmen. Um wie viel schwerer muss es für einen Quantengeist dann sein, Einfluss auf den Gravitationscomputer Universum zu nehmen. Wenn, dann überhaupt nur an den Stellen, an denen Quanten einen Einfluss haben, wie zum Beispiel bei Spontanmutationen in der DNA aufgrund des quantenmechanischen Tunneleffekts oder in extrem instabilen chaotischen Systemen bei denen wir vom Schmetterlingseffekt sprechen. Spontane Wunder werden wir also nicht erwarten können, wenn, dann nur eine sehr, sehr langfristige Beeinflussung im Bereich von Jahrmillionen oder Jahrmilliarden. Das hat zur Folge, dass dieser Geist kaum nachweisbar ist, da sein Handeln im Einklang mit den Naturgesetzen steht. Das bedeutet aber nicht, dass er keinen Einfluss hat. Es ist sogar so, dass er nach dem Motto, steter Tropfen höhlt den Stein, eine der ganz großen Triebfedern in unserem Universum ist. Mehr dazu im Beitrag „Ist Gott wirklich allmächtig?„.

 

Zusammenfassend können wir sagen, es ist durchaus denkbar, dass unser Universum über einen bewussten Geist verfügt. Zumindest sind alle nötigen Voraussetzungen dafür vorhanden. Doch wenn es ihn wirklich gibt, agiert er in völlig anderen Dimensionen, als wir Menschen uns das vorstellen können.

Ein Gedanke zu „Kann das Universum einen Geist besitzen?“

  1. Hallo,

    „Wir sind aus dem Universum heraus entstanden. Unser Geist steht nicht außerhalb des Universums, sondern ist ein Teil davon.“ ???

    „Genauso wenig erfand der Flügel das Fliegen, sondern er ist nur ‚Abbild‘ der Luft, deren aerodynamischer Gesetzmäßigkeiten er sich bedient.“ !!!

    „Und so ist auch das Gehirn nur ‚Abbild‘ des Geistes, dessen es sich bedient.“ !!!

    ..ich würde sagen: das Universum entsteht aus dem Geist herraus und ist ein Teil von diesem und wir (Geist) sind diejenigen die dieses projizieren (erschaffen).

    „Du bist der Schöpfer deiner Realität“

    Gruß

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