Das Wichtigste in Kürze
Bereits die Evolution toter Materie lässt ein intelligentes Eingreifen vermuten. Das Prinzip der Variation in der Evolution kommt zwar hervorragend ohne Gott aus, doch bei der evolutionären Innovation scheint ein Geist mitzuwirken. Zweiköpfige Mutationen, Nahtoderfahrungen und universale Schönheit widersprechen der seelenlosen Evolutionslehre. Die parallele Entwicklung unterschiedlicher Arten lässt einen großen Plan vermuten.
Trickreiche Evolution toter Materie
Wenn wir von Evolution sprechen, so denken wir in erster Linie an die Evolution des Lebens. Doch auch die makroskopische Welt der Materie bis hin zu Sternen und Galaxien hat sich evolutionär entwickelt. Doch diese Evolution scheint dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zu widersprechen. Dieser besagt nämlich, dass alle Systeme zur maximalen Entropie streben. Mit anderen Worten, das Chaos nimmt auf Dauer zu. Geben Sie Milch in den Tee, wird sich diese auch ohne Umrühren mit der Zeit gleichmäßig verteilen. Eine Vase, die zu Boden fällt wird zerbrechen, werfen Sie die Scherben in die Luft, werden diese sich jedoch nicht mehr zu einer Vase zusammensetzen. Offensichtlich verhält sich unser Universum anders, als es sollte. Wenn ich mir so den Urknall anschaue, dann haben wir da eigentlich schon den Zustand von maximalem Chaos: einen unstrukturierten Brei aus unglaublich viel Energie. Und anstatt sich gleichmäßig im Raum zu verlieren, hält sich diese Energie so gar nicht an die Spielregeln. Sie bildet Materie, Nebel, Sonnen, Planeten, es wachsen geometrisch perfekte Kristalle, Leben entsteht, intelligentes Leben, Häuser, Städte, Maschinen, Computer, Raketen und vielleicht sogar Ufos, die heimlich Leben auf fremde Planeten einschleppen. Das alles ist aus einem angeblich stecknadelkopfgroßen Energieimpuls ganz von alleine und in erstaunlich kurzer Zeit entstanden. Die Thermodynamiker machen es sich einfach und sagen: „Das mag schon sein, aber in Summe nimmt die Entropie zu, weil doch alles auseinanderdriftet und die geballte Energie des Urknalls sich immer weiter im Weltall verteilt.“ Aber nichts destotrotz gibt es hier ganz offensichtlich ein Prinzip, das trickreich für Ordnung sorgt, ohne dabei den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zu verletzen. Im Beitrag „Kann das Universum einen Geist besitzen?“ haben wir die Gravitation als eine Quelle dieser ordnenden Kraft identifiziert, doch es ist zweifelhaft, dass die Ordnung unseres Universums ganz ohne Intelligenz entstanden ist.
Warum haben Mäuse keinen Radioempfang?
Offensichtlich ist das bei der biologischen Evolution einfacher. Hier erklären die Prinzipien Variation und Selektion wunderschön die Entwicklung der Arten ohne dabei göttliche Einmischung zu benötigen. Sie lassen sich gezielt vorantreiben und werden seit Jahrhunderten von Züchtern angewandt. Hätten wir beliebig Zeit, könnten wir ohne Probleme Mäuse züchten, die fett wie Schweine und alt wie Schildkröten würden. Doch eine Maus mit Radioempfänger lässt sich nicht durch Selektion züchten. Denn Variation und Selektion können nur das optimieren, was bereits vorhanden ist. Wirklich Neues lässt sich nicht gezielt steuern, es handelt sich hierbei um Innovation in der Evolution die auf reinem Zufall basiert.
Warum Haie innovativer als Mäuse sind
Wenn Sie jetzt glauben, dass das Beispiel mit dem Radioempfänger in einer Maus unrealistisch ist, dann unterschätzen Sie die Kreativität der Evolution. Beispielsweise besitzen Haie sogenannte Lorenzinische Ampullen. Damit können sie elektrische Felder wahrnehmen, sich am Erdmagnetfeld orientieren und sogar im Sand versteckte Fische aufstöbern. Mit etwas Zucht und Auslese wäre damit sicherlich auch ein Radioempfang möglich, denn das wäre dann nur noch Variation und nicht mehr Innovation. Die Mechanismen, die solchen qualitativen Sprüngen zugrunde liegen, sind noch weitgehend ungeklärt. Mutationen spielen in den Theorien für Innovation in der Evolution eine zentrale Rolle, doch die haben in der Regel eher Erbgutschädigungen anstatt innovativer Verbesserungen zur Folge.
Zwei Köpfe, evolutionärer Vor- oder Nachteil?
Auch der folgende Fall will so gar nicht in die Theorie der Innovation durch nützliche Mutationen passen. Es ist das Vorkommen zweiköpfiger Mutationen, die sich offensichtlich nicht im Tierreich durchsetzen konnten. Doch woran liegt das? Biologen argumentieren, dass diese Mutation keinen evolutionären Vorteil liefert, mit dem Hinweis darauf, dass es zu Streitigkeiten bei der Nahrungssuche komme. Doch diese Argumentation ist extrem schwach, schaffen es doch nahezu alle Rudeltiere hervorragend, Jagdgemeinschaften zu bilden, bei denen es eine ganz klare Fressordnung gibt. Viel mehr bieten zwei Köpfe durchaus deutliche Vorteile. Beispielsweise kann der eine Kopf nach Feinden Ausschau halten, während der andere frisst. Oder ein Kopf schläft und der andere wacht, somit wäre ein solches Wesen nicht mehr an den gefährlichen und untätigen Zyklus von Wachen und Schlafen gebunden. Und langweilig wird es einem mit zwei Köpfen auch nie mehr. Somit müssen wir feststellen, dass durchaus ein evolutionärer Vorteil gegeben wäre.
Ist Leben mit zwei Köpfen möglich?
Als nächstes müssen wir klären, ob diese Form der Mutation oft genug auftritt? Und auch das können wir ganz klar mit ja beantworten. Unabhängig von der Spezies treten zweiköpfige Mutationen relativ häufig auf, nämlich im Schnitt einmal pro einer Million Geburten, bei Abermilliarden Lebewesen passiert das auf der Erde somit tagtäglich. Vielleicht liegt es ja daran, dass diese Wesen nicht lebensfähig sind, doch die folgenden Beispiele belegen etwas anderes:
Mädchen mit zwei Köpfen
Zweiköpfige Schlange
Zweiköpfige Schildkröte
Die Evolution mag keine Fabelwesen
Bleibt nur noch die Vermutung, dass zweiköpfige Tiere nicht fortpflanzungsfähig sind, sondern nur Zwillinge, die im Mutterleib zusammengewachsen sind, also eine Art Unfall und gar keine genetische Mutation. Doch auch das ist mittlerweile widerlegt, nachdem es Forschern gelungen ist, bei Quallen doppelköpfige Wesen zu züchten, indem sie das sogenannte Cnox- Gen blockiert haben (mehr dazu hier). Und jetzt kommt die große Frage, warum gibt es nirgends im gesamten Tierreich eine Art mit zwei Köpfen? Bei keiner einzigen heute lebenden noch bei irgendeiner fossilen Insekten-, Reptilien-, Fisch-, Vogel- oder Säugetierart konnte sich dieses Prinzip durchsetzen. Fast könnte man meinen, dass das Prinzip, das hinter der Innovation in der Evolution steht, etwas gegen zweiköpfige Kreaturen hat.
Kein Patentschutz auf evolutionäre Erfindungen
Umgekehrt gibt es Innovationen, die die Evolution besonders bevorzugt und immer wieder parallel erfindet. Dieses als Konvergenz bekannte Phänomen steht für die Tatsache, dass über alle möglichen Arten hinweg äußere Formen, Organe, Augen, Flügel und Flossen nahezu identisch aber völlig eigenständig entstanden sind. So sind die Flossen von Haien und Delfinen nahezu identisch, genauso wie die Flügel von Fledermäusen und prähistorischen Flugsauriern. Das geht sogar so weit, dass sich beispielsweise Tierläuse gleich zweimal unabhängig voneinander entwickelt haben.
Konvergenz oder Kontingenz, das ist hier die Frage
Selbst unter Verfechtern der Evolutionstheorie herrscht Streit über Erklärungsmodelle zur Konvergenz. So gehen extreme Vertreter der Konvergenztheorie davon aus, dass die Entwicklung der Arten bis hin zum Mensch durch Gesetzmäßigkeiten vorgegeben ist, die bereits beim Urknall festgelegt wurden. Die Entstehung der Arten würde somit unter ähnlichen Bedingungen immer wieder einen ähnlichen Verlauf nehmen. Ganz im Gegensatz dazu stehen die Verfechter der Kontingenztheorie, die die Entwicklung der Arten ausschließlich durch zufällige Ereignisse und Mutationen getrieben sehen, wobei sich irdisches Leben nie zweimal gleich entwickeln würde. Der Haken an der Kontingenztheorie ist, dass sie keine vernünftige Antwort auf die Ausbildung konvergierender Merkmale während der verhältnismäßig kurzen Evolution tierischen Lebens liefert. Es ist schon schwierig genug, anhand rein zufälliger Mutationen die einmalige Entwicklung komplexer Sinnesorgane zu erklären, geschweige denn deren mehrfache Ausbildung. Umgekehrt drängt sich bei der Konvergenztheorie der Gedanke an einen planenden Schöpfer auf, was von der Mehrzahl der Evolutionstheoretiker strikt abgelehnt wird.
Augen, wohin man schaut
Betrachten wir in diesem Zusammenhang einmal genauer die parallele Evolution des Auges, die im Tierreich mindestens 40-mal unabhängig stattgefunden hat und das auch noch in höchst komplexen Varianten, wie den Facettenaugen von Insekten, den sechs Augen von Spinnen, den Lochkameraaugen von Schnecken und den unterschiedlichsten Linsenaugen von Oktopoden, Fischen, Vögeln und Säugetieren. Wir müssen dabei auch noch bedenken, dass Licht genauso wie Radiosignale aus elektromagnetischen Wellen besteht. Das bedeutet, dass die Herausforderung, ein Auge zu erfinden, mindestens genauso groß ist, wie die, eine Maus mit einem Radioempfänger auszustatten.
Ist das Auge der lang gesuchte Gottesbeweis?
Das klingt schon fast wie ein sicherer Gottesbeweis. Hinzu kommt noch, dass viele Kritiker der Evolutionstheorie bezweifeln, dass eine schrittweise Evolution hin zu einem funktionierenden Linsenauge überhaupt möglich ist. Denn erst das perfekte Zusammenspiel aller Komponenten von Hornhaut, Linse, Muskulatur, Glaskörper, Netzhaut, Sehnerv ermöglicht es, dass ein verwertbares Bild das Sehzentrum des Gehirns erreicht. Keine der Komponenten ist verzichtbar für das, was wir Seherlebnis nennen. Und bereits Darwin selbst schrieb in Seinem Buch ‚The Origin of Species‘: „Wenn gezeigt werden könnte, dass es irgend ein komplexes Organ gibt, das unmöglich durch mehrfache, aufeinanderfolgende, geringfügige Abänderungen geformt werden könnte, würde meine Theorie total zusammenbrechen.“
Wer Augen in Serie erfindet, kann auch den Rest
Doch so überzeugend das erst einmal klingen mag, gibt es ein gravierendes Problem mit dem schöpferischen Prinzip aus der Quantenwelt, das ich in den vorangegangenen Beiträgen hergeleitet habe. Zwar könnte dieser Schöpfer aus dem Reich der Quanten sich über Quanteneffekte bei Mutationen ohne Verletzung von Naturgesetzen einmischen (siehe Spontanmutationen), doch die ständige Neuentwicklung komplexer Sinnesorgane über eine gezielte Manipulation der evolutionären Prozesse würde bedeuten, dass er letztendlich doch in der Lage sein müsste, Leben nach seinem Plan zu gestalten. Und ein Schöpfer, der alles Leben am Reißbrett vorausplanen kann, trägt auch die volle Verantwortung für Leid und Elend, welches dieses Leben bestimmungsgemäß verbreiten oder erdulden muss. Somit wäre dieser schöpferische Geist auch voll und ganz für das Prinzip Leben-frisst-Leben verantwortlich, was wiederum nicht zu einem guten, alles beseelenden Geist passt.
600 Millionen Jahre können verdammt kurz sein
Höhere Lebewesen gibt es etwa seit 600 Millionen Jahren. Das klingt erst einmal viel, ist aber für das zig-fache, unabhängige Erfinden von Augen durch zufällige Mutationen bei allen möglichen Spezies ein verdammt kurzer Zeitraum. Dies gilt insbesondere deshalb, weil vor ca. 530 Millionen Jahren während der Kambrischen Explosion, also dem Zeitpunkt an dem die Artenvielfalt entstand, schon zahllose Tiere über Augen verfügten. Doch wie lässt sich die parallele Entwicklung von Augen in so kurzer Zeit erklären, wenn offensichtlich die evolutionäre Innovation zu unwahrscheinlich ist und wir auch Zweifel an einer göttlichen Urheberschaft haben? Letztendlich bliebe dann doch nur die evolutionäre Variation. Aber das würde bedeuten, dass alle Lebewesen, die über Augen verfügen, einen gemeinsamen Urvater des Sehens besitzen müssten. Um den zu finden müssen wir zurückgehen bis zu den Einzellern, denn erst hier treffen sich die Stammbäume aller Tierarten die über Augen verfügen. Doch kann es wirklich sein, dass bei derart primitiven Lebensformen wie Einzellern schon die Fähigkeit zu sehen angelegt war?
Das erste Augentierchen war ein Einzeller
Durchaus, denn hier hatte die Evolution weit mehr Zeit, als bei der kurzen Entwicklung höherer Wesen, die gerade einmal in 600 Millionen Jahren vonstattengegangen ist. Für die Entwicklung von Einzellern hatte die Evolution nämlich gut drei Milliarden Jahre, also das Fünffache an Zeit. Und Tatsache, bereits der Einzeller Euglena verfügt über einen Photorezeptor, der sogar ein primitives Richtungssehen erlaubt. Und auch genetisch gibt es einen gemeinsamen Ursprung, denn alle Arten, die des Sehens mächtig sind, verfügen über ein gemeinsames Gen. Dieses Pax6 Gen ist offensichtlich für die grundsätzliche Fähigkeit verantwortlich, Augen unterschiedlichster Bauformen auszubilden. Und was die stufenweise Entwicklung von Augen anbelangt, so zeigt ja gerade die schrittweise steigende Komplexität von Euglenas Photorezeptor über die Napfaugen von Schecken bis hin zu unseren komplexen Sehorganen, dass ein evolutionärer Prozess bei der Entstehung der Augen nicht nur möglich, sondern vielmehr wahrscheinlich ist.
Ist ein schöpferischer Geist jetzt doch wieder unnötig?
Eigentlich könnten wir mit diesem Modell wieder gänzlich auf einen schöpferischer Geist als Erklärung verzichten. Denn dass sich primitive Augen ein einziges Mal innerhalb von drei Milliarden Jahren zufällig entwickelt haben, scheint auch ohne geistige Einmischung machbar. Der Rest ist dann wieder mit klassischer Variation, also mit Darwin erklärbar. Der Grund, warum ich trotzdem an eine geistige Einmischung glaube, ist ein Plan den ich hinter den Einzellern erkennen kann und der eben nicht durch Selektion erklärbar ist. Wie ich ja schon mehrfach betont habe, sind die Einflussmöglichkeiten des schöpferischen Geistes aus der Quantenwelt innerhalb der deterministischen Welt der Materie winzig klein. Hier eine kleine Mutation, dort ein Zufall zugunsten eines bestimmten Ereignisses, doch nie etwas, das einen direkten Verstoß gegen bestehende Naturgesetze darstellt.
Die perfekten Bausteine höheren Lebens
Dabei hatten Einflüsse, die zu einem sehr frühen Zeitpunkt richtungsweisend auf die Evolutionsgeschichte gewirkt haben, einen weitaus größeren Effekt als solche, die am Ende korrigierend entgegenwirken sollen. Somit waren die Auswirkungen kleiner Einmischungen und Mutationen bei den Urzellen weit gravierender als bei einem Vielzeller. Und was mich bei den Einzellern an einen Plan glauben lässt, ist die Tatsache, dass Zellen so perfekte und bereits vollständige Bausteine für höheres Leben darstellen. Mir scheint es, sie haben sich genau auf dieses Ziel hin entwickelt. Auch wenn ein Zellverband viele selektive Vorzüge gegenüber Einzelgängern besitzt, lässt sich damit noch lange nicht die schiere Explosion höherer Lebensformen erklären.
Vorausschauend wie ein Lego-Stein
Ich möchte das mal wieder an so etwas einfachem wie einem Legostein verdeutlichen. Es gibt viele Bauklötzchen, die beliebig miteinander zu Objekten verbunden werden können, doch die meisten eignen sich nicht dafür, stabile, dauerhafte und nahezu beliebig komplexe Gegenstände zu bauen. Der Lego-Erfinder hatte vielleicht noch keine Idee, was irgendwelche Leute später einmal daraus bauen würden, aber er hatte das klare Ziel, einen universalen Baustein zu schaffen und gab ihm Eigenschaften, wie die Steckverbindung, die nötige Passgenauigkeit und Stabilität, die erst bei der Nutzung als leistungsfähiger Baustein Sinn machen. Das ist vorausschauend und lässt sich nicht mit reiner Selektion erklären. Und je intensiver ich mich mit den Fähigkeiten und Anlagen beschäftige, die bereits in den Zellen vorhanden sind, desto größer ist mein Staunen und meine Ehrfurcht vor der Schöpfung.
Woher kommt der Plan für höheres Leben?
So gehe ich davon aus, dass die Entwicklung konvergenter Eigenschaften bei unterschiedlichsten Arten keine Anhäufung gleichartiger Innovationen ist. Vielmehr erscheint es mir wahrscheinlich, dass es hier einen gemeinsamen Plan gibt, der bereits in den Zellen angelegt ist. Die Entwicklung komplexer höherer Lebensformen ist meines Erachtens keineswegs evolutionärer Zufall, sondern evolutionäres Ziel und Plan eines vorausschauenden Geistes. Und das hat nichts mit Kreationismus zu tun, sondern mit einer ernsthaften wissenschaftlichen Theorie, nämlich der Konvergenztheorie, die genau das gleiche annimmt – nur eben ohne ein geistiges Prinzip dafür zu bemühen. Doch selbst überzeugte Atheisten müssen sich im Zusammenhang mit der Konvergenztheorie die Frage gefallen lassen, woher soll dieser ominöse Plan für höheres Leben stammen, wenn nicht von einem planenden Geist?
Leben als logische Konsequenz aus dem Urknall
Dass einzelne Naturkonstanten zufälligerweise Werte annehmen, die die stabile Existenz von Materie erlauben, ist zwar unwahrscheinlich, lässt sich jedoch noch relativ leicht argumentieren. Schwieriger wird es schon beim Periodensystem der Elemente, das eigentlich schon vor der Existenz des ersten Atoms Gültigkeit besessen haben muss. Denn nur so ist es möglich, dass seit Jahrmilliarden an jeder Stelle des Universums die Kernfusion in Sternen stets die gleichen Atome hervorbringt. Und mit diesem Periodensystem der Elemente ist weit mehr verbunden, als nur die Anzahl an Protonen, Neutronen und Elektronen möglicher Atome. Letztendlich sind damit auch alle physikalisch-chemischen Eigenschaften jedes Elements festgelegt, von der Ruhemasse über den Schmelzpunkt bis hin zu chemischen Bindungsmöglichkeiten. All das war Grundvoraussetzung bevor sich überhaupt das erste Wasserstoffatom bilden konnte. Und nun gehen die Konvergenztheoretiker einen gewaltigen Schritt weiter und behaupten, dass nicht nur die Spielregeln für Atome und anorganische Chemie, sondern auch die für die organische Chemie bis hin zur Entwicklung von Leben und Evolution von Anfang an festgelegt waren. Mit anderen Worten, Leben bis hin zur Entwicklung von höheren Wesen wie uns Menschen und komplexen Sinnesorganen wie Augen ist eine logische Konsequenz aus den Startbedingungen bei der Entstehung des Universums.
Wie groß ist der große Plan?
Für mich klingt das nach ganz großem Plan. Um ehrlich zu sein, geht das sogar mir einen Schritt zu weit. Zwar bin ich der Überzeugung, dass die prinzipielle Struktur der Doppelhelix einer DNA bereits durch die Parameter vorgegeben ist, die aus dem Periodensystem hervorgehen. Aber in welcher Reihenfolge die Basenpaare innerhalb der DNA angeordnet sind, ist damit noch lange nicht vorherbestimmt. Ich glaube zwar an einen schöpferischen Plan hin zu höherem Leben, aber um beim Lego-Beispiel zu bleiben, hatte der, der den Legostein entwickelt hat, sicher die Idee, dass daraus beliebig komplexe und dennoch stabile Figuren gebaut werden können. Sicher hatte er aber nicht die leiseste Vorstellung, was Jahrzehnte nach seiner Erfindung die Produktmanager der neuesten Spielzeuggeneration damit anstellen würden. So glaube ich, dass der Schöpfer aus der Quantenwelt zwar die Voraussetzungen für höheres Leben mit herbeigeführt, aber längst nicht das Ergebnis vorgegeben hat.
Wie erkennt man geistiges Eingreifen?
Doch wie soll man kühle nüchterne Evolution von einem lenkenden geistigen Eingreifen unterscheiden? Prinzipiell ist das eigentlich gar nicht so schwer. Wir müssen lediglich zu einem beliebigen Zeitpunkt der Evolutionsgeschichte eine Prognose anstellen, um herauszubekommen, wie sich die Dinge nach Darwins Regeln eigentlich hätten entwickeln müssen. Sollten dabei zwischen der wissenschaftlich fundierten Prognose und der tatsächlichen realen Entwicklung deutliche Abweichungen in Form von nicht nachvollziehbaren Phänomenen auftreten, haben wir ein Indiz für ein mögliches geistiges Lenken identifiziert. Als Menschen, die genau die Fähigkeit des intelligenten Eingreifens besitzen, sollte es uns also durchaus möglich sein, zwischen Erklärungslücken und Indizien intelligenter Einmischung zu unterscheiden.
Die Hummel fliegt auch ohne Gott
Hierzu ein Beispiel. Wenn wir an die Hummel zurückdenken, die eigentlich nach gängigen aerodynamischen Gesetzmäßigkeiten nicht fliegen dürfte, wäre es naiv, anzunehmen, dass dies nur mit intelligentem Eingreifen erklärbar ist. Warum? Weil es vom Prinzip her dem erklärbaren Flugverhalten aller anderer Insekten entspricht, nur die Parameter passen nicht zur aktuellen Theorie.
Kampf und Flucht bis zum letzten Atemzug
Schauen wir uns im Gegensatz dazu einmal das Phänomen der Nahtoderfahrung an. Atheisten versuchen die dabei auftretenden außerkörperlichen Erfahrungen mit Halluzinationen aufgrund der Ausschüttung körpereigener Opiate zu erklären, die den Todeskampf erleichtern sollen. Doch wie lässt sich das mit der Evolutionslehre vereinbaren? Die geht nämlich davon aus, dass sich nur die Eigenschaften durchsetzen, die die Überlebenschancen verbessern. Nichts, was uns das Sterben leichter macht, kann sich evolutionär durchsetzen. Schlichtweg weil ein sterbendes Wesen gar keine Möglichkeit mehr hat, sein Erbgut weiterzugeben. Es müsste genau umgekehrt sein, es hätten sich also nur solche Eigenschaften durchsetzen dürfen, die das Sterben verhindern, also Kämpfen und Flucht bis zum letzten Atemzug. Da ist nicht der geringste Platz für Frieden und Glückseligkeit. Das aber sind genau die Empfindungen, die immer wieder von Menschen berichtet werden, die erfolgreich ins Leben zurückgeholt wurden.
Universale Schönheit nur ein Zeichen für Gesundheit?
Hier noch ein abschließendes Beispiel. Wie erklären wir uns, dass es über alle Arten und Gattungen hinweg ein übereinstimmendes Gefühl für Schönheit und Ästhetik gibt? Sie werden vielleicht sagen, dass wir die Natur und ihre Geschöpfe nur deshalb als schön empfinden, da wir sie gewohnt sind. Nach dem Motto, Schönheit gibt es gar nicht, sondern wir empfinden alle natürlich entstandenen, gesunden Wesen und Strukturen als schön. Doch dann stellt sich die Frage, warum die meisten Tiere, die nie oder nur selten das Tageslicht sehen zum Teil aussehen wie aus unseren schlimmsten Horrorphantasien? Ich denke da nur an Tiefseeanglerfische, diverses Gewürm, Vampirfledermäuse, das Fingertier oder den Nacktmull. Vielleicht weil wir uns durch sie bedroht fühlen? Dann müssten wir aber Löwen, Tiger und andere Raubtiere als besonders hässlich empfinden, doch ganz das Gegenteil ist der Fall, wir empfinden sie als edel und majestätisch. Nein, es gibt offensichtlich durchaus allgemeingültige ästhetische Prinzipien, die aber nur dann zum Tragen kommen, wenn die Tiere das auch wahrnehmen können, ansonsten verschwendet die Natur keine Energie auf solche Äußerlichkeiten. Es gibt von Schmetterlingen über Korallenfische, Echsen, Vögel bis hin zu den großen Säugetieren offensichtlich ähnliche Schönheitsideale. Solange diese Zeichen von Stärke und Gesundheit sind oder zur Tarnung dienen, ist das wunderbar durch die Evolutionstheorie abgedeckt.
Schönheit ist stärker als ein evolutionärer Nachteil
Doch was ist mit all den prächtigen und bunten Farben von Korallenfischen, Schmetterlingen und Paradiesvögeln? Der evolutionäre Vorteil bei der Brautwerbung wird um ein Vielfaches durch den evolutionären Nachteil aufgrund der guten Sichtbarkeit für Fressfeinde zunichte gemacht. Darüber hinaus haben beispielsweise Ratten und Tauben trotz ihres unscheinbaren Äußeren keinerlei Paarungsprobleme. Wie im Beitrag „Gibt es eine Signatur des Schöpfers?“ beschrieben, scheint Schönheit Prinzipien zu unterliegen, die weit über evolutionäre Erklärungen hinausgehen.
Der Geist steckt in der Innovation
Letztendlich verhält es sich mit der Innovation in der Evolution genauso, wie es Thomas Eddison so treffend für menschlichen Erfindergeist beschrieben hat: „Genie ist ein Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration.“ Wobei die 99 Prozent Transpiration Routinetätigkeiten sind, die heute von seelenlosen Computern und Robotern übernommen werden können, doch das eine Prozent Inspiration bleibt dem schöpferischen Geist vorbehalten, der nichts anderes als unser bewusster Geist ist, der uns beseelt und der außerhalb des naturwissenschaftlich Erklärbaren liegt. Und genauso verhält es sich mit der Evolution. 99 Prozent der evolutionären Entwicklung basieren auf dem kausalen Prinzip der Variation und höchstens ein Prozent basiert auf zufälliger Innovation. Und so wie beim menschlichen Erfinder liegt genau darin das Wirken eines schöpferischen Geists.